Wirtschaft nachhaltiger machen durch Gemeinwohl-Orientierung

Wirtschaft nachhaltiger machen durch Gemeinwohl-Orientierung

Beschreiben Sie die zu lösende Herausforderung: Das Wirtschaften heute ist sehr stark auf kontinuierliches Wachstum ausgerichtet. Nachhaltigkeit und Gemeinwohl-Orientierung sind darin nicht "per Design" enthalten. Wenn wir den Planeten erhalten möchten, müssen wir jedoch beides zusammen hinbekommen. Beschreiben Sie Ihren Lösungsansatz: Die Modelle der Gemeinwohl-Ökonomie zeigen einen Weg dazu auf: Der Zweck des Wirtschaftens und die Bewertung von Unternehmenserfolg werden anhand gemeinwohl-orientierter Werte (Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung) definiert. Zur Messung dient die Gemeinwohl-Bilanz, die schon heute als CSR-Instrument eingesetzt werden kann. Die öffentliche Verwaltung könnte hier Vorbild-Funktion einnehmen und sich selbst bilanzieren, um sich in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess immer stärker auch im täglichen Handeln an diesen Werten auszurichten. Darüber hinaus könnten positiv gemeinwohl-bilanzierte Unternehmen gezielt bei der Beschaffung bevorzugt werden oder mit Steuererleichterungen für ihren gesteigerten Beitrag zum Gemeinwesen belohnt werden.

Points

Die Gemeinwohl-Bilanz ist auch ein gutes Instrument um festzustellen, was man als Unternehmen schon alles macht. Denn viele Unternehmen – vor allem diekleineren – finden das, was sie machen selbstverständlich. Dabei trgen oft und gerade kleine und mittelständische Unternehmen viel zum Gemeinwohl bei. Manchmal einfach schon dadurch, dass sie sich am Markt halten.

Es reicht nicht aus, der Wirtschaft nur nachträglich Nachhaltigkeit "aufzupropfen", wenn das Gesamtsystem immer noch auf unendliches Wachstum ausgelegt ist.

Unternehmen, die die Zukunft der Erde und damit die der Menschheit nachhaltig schädigen (Umweltbelastungen, Missachtung der Menschenwürde, Soziale Ungerechtigkeiten, etc.) sollen keine steuerlichen Vorteile sondern Nachteile erhalten.

Wenn man da noch den ökologischen Aspekt stärker gewichtet, bin ich voll dabei. Habe nämlich einen Gemeinwohl-Bericht gelesen, wo sich ein Unternehmen um den ökologischen Fußabdruck im Kerngeschäft gedrückt hat. Gleichzeitig ist das ein prima Instrument, um unsinnige Kleinigkeiten, die umweltschädlich sind und viel Geld kosten - wie beispielsweise eine selbständig spülende öffentliche Toilette, die sich ständig unnötig einschaltet - abzustellen.

Ich denke, richtig für die Regierung interessant wird die Frage, wenn es beispielsweise um Spielregeln und Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen geht, die im Ausland die Chance haben, umweltfreundlichere Technologien anzuwenden als die Konkurrenz und Menschenrechte höher zu achten. Beispiel Lithium-Gewinnung in Bolivien. Wenn die Regierung das eindeutig unterstützt und belohnt, ist es einfacher, anfangs höhere Investitionen einzugehen, um langfristig größere Erfolge zu erzielen.

Vision: „Immer mehr Gemeinden in der Region unterstützen die Gemeinwohl-Ökonomie namentlich und bekennen sich damit zu dem Konzept. Gemeinden erklären sich zu Fair-Trade-Towns oder direkt zu Gemeinwohl-Gemeinden, welche sich anhand einer Gemeinwohl-Bilanzierung zu gemeinwohl-orientierten Gemeinden entwickeln.

Auch im Inland ließe sich die Tendenz durch Vorbild und durchdachte Rahmenbedingungen seitens der Regierung stärken. Und auch durch gezielte Kommunikation. Was zunächst nach Bürokratie aussieht, könnte bei kluger Gesetzgebung zum Wachstumsmotor werden.

Ich finde einen Ausweitung der Gemeinwohlorientierung auf mehr Aufgabenbereiche der öffentlichen Hand einen wichtigen Schritt. Neben dem eigenen Einsatz sollte das Thema auch mehr bei der Auswahl von Akteuren im öffentlichen Beschaffungswesen berücksichtigt werden.

Ein wichtiges Thema, aber vielleicht müsste beim Vorschlag der Bezug zum Open Government noch deutlicher gemacht werden... Das ist im Moment noch sehr allgemein...

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